Good News
Die Menstruation ist ein Thema, dessen Scham und Schweigen darüber sich selbst
in fortschrittlichen Ländern erst seit dem 21. Jahrhundert langsam auflösen.
Steuerfreie Hygieneprodukte in Kenia oder eine Mutter, die mit ihrer Tochter eine
Perioden-Party feiert, sind mutige Schritte raus aus der Heimlichkeit.
Das Zurückblicken auf den vergangenen Theoriekurs »Eros in allen Dingen«, bei
dem ich die Menstruationstasse Ruby Cup analysierte, motivierte mich, erneut
meine Aufmerksamkeit dem Thema Menstruation zu widmen.
Darüber hinaus entdeckte ich das Gedicht »Poem in Praise of Menstruation« von
Lucille Clifton. Ihre liebevollen Worte in Versform harmonieren so gut mit der
Thematik, dass ich mich später entschied, meinen eigenen Illustrationen auch
Gedichte zuzuordnen.
Nach umfangreicher Recherche stellte ich mich endlich der Herausforderung,
seit langem mal wieder analog mit Stiften und Pinseln zu zeichnen. So begann ich
mit abstrakten stimmungsvollen Zeichnungen.
Im Kurs
Das Feedback im Kurs zu dieser Herangehensweise war unterschiedlich – einigen gefielen Stimmung,
Farbe und Formen, anderen waren die Farben zu typisch oder eher eklig. Außerdem zeigte ich den rein zufällig entstandenen Entwurf „Little Painbow“ und bekam als Empfehlung, weiter in diese Richtung zu denken.
Selbstliebe, Vertrauen, soziale Missionen, Aufklärung und zunehmende Angebote von gesünderen Hygieneprodukten sind die von mir ausgewählten guten Neuigkeiten, die ich mit meinen Illustrationen zeigen möchte. Diese entstanden durch die Kombination einfacher Werkzeuge – Buntstiftzeichnungen und Kurzgedicht.
Kontext
Illustration
Team
Caroline
Tätigkeit
Recherche, Illustration
Ergebnis
5 kleine Illustrationen mit
zugeordneten, teils veränderten
Gedichten im Arrangement
von 10 Bilderrahmen, Infotext
Jahr
2018
Ergebnis und Fazit
Auf der Werkschau der FH Potsdam 2018 präsentierte ich meine Good News in
10 Bilderrahmen im Format 10 x 15 cm. Ergänzend zu den abstrakten Illustrationen
verfasste ich einen A4-seitigen Text mit weiteren Informationen zu den jeweiligen
Neuigkeiten. Meine Stärke bei der Herangehensweise an die Themen des Kurses war
meine ständige Frage: Warum sollte es diese Illustration geben? Was soll sie aussagen?
Damit machte ich es mir schwerer als die, die „einfach nur“ eine „schöne Illustration“
anstrebten. Gleichzeitig hielten mich diese umfangreichen Gedanken oft davon
ab, einfach loszulegen. Dennoch nehme ich nicht nur zufriedenstellende Ergebnisse,
sondern auch viele gute Erkenntnisse und neue Methoden aus diesem Kurs mit.
Das „Um-die-Ecke-Denken“ und die Überschneidung von Illustration mit anderen
Bereichen wie Fotografie, Grafik und Typografie gewann im Laufe des Kurses für
meine Arbeit als Designerin an Bedeutung. Auch das Ansprechen von Randthemen
der Gesellschaft ist definitiv ein Bereich, der mich durch das Studium bisher schon
begleitet und sich durch diesen Kurs als Ausblick für die Zukunft bestätigt hat.